Die Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts agiert im Veranstaltungsmanagement noch immer nach tradierten Mustern. Veranstalter geben alterprobte, vermeintlich funktionierende Abläufe vor, während Teilnehmer von Kongressen, Tagungen oder Meetings die Versuche frontaler Faktenvermittlung über sich ergehen lassen müssen. Beide Seiten verpassen dabei die mitreißenden Möglichkeiten neuer Veranstaltungsformate, die bislang nur in Nischen des Tagungsgeschehens Einzug auf dem Parkett der Wissens-Generierung und -Vermittlung sowie des Erfahrungsaustauschs gefunden haben.
Der Ausbruch aus dem normativen Veranstaltungsverständnis bedeutet zusätzliche verantwortungsvolle Arbeit für die Veranstalter in Vorbereitung und Durchführung. Der moderne Ansatz anspruchsvoller Events wird bestimmt durch neue technische Hilfsmittel, neue pädagogische Ansätze und nicht zuletzt durch eine neue Generation anspruchsvoller Teilnehmer, deren Partizipation den Erfolg einer Veranstaltung entscheidend mitbestimmen kann.
Ziel ist es, durch den forcierten Einsatz partizipativer Formate neue Ideen und Lösungsansätze zu kreieren und einen größtmöglichen Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zu bewerkstelligen. Durch eine intensive Zusammenarbeit von Teams oder Netzwerken können das Engagement und die Eigenverantwortung der Teilnehmer signifikant erhöht und das Gemeinschaftsgefühl über Interessengruppen hinweg umfassend gestärkt werden.
Sicherlich werden neue Tagungsformate nicht jedem Tagungsziel gerecht, doch sollten sie in ihrer modernen Didaktik, ihrem Miteinander völlig verschiedener Ausgangspunkte und ihrer nur scheinbaren Unkalkulierbarkeit ein Beispiel geben, alte Formate zu überdenken und neuen eine Chance zu geben.
Neue Formen der Beteiligung, wie Barcamps, World Cafés, Roundtable-Gespräche oder auch Science Slams sind Ansätze einer aktiven Mitgestaltung von Veranstaltungen. „Mitmachen“ bedeutet hierbei nicht zuletzt eine Emotionalisierung der Teilnehmer, was durch die Auseinandersetzung mit Themen, Fragestellungen und Meinungen vollkommen neue Wege auf allen Ebenen eines umfassenden Wissenstransfers ermöglicht.
Worauf es dabei ankommt und wie diese neuen partizipativen Veranstaltungsformate den lebendigen, zukunftsweisenden Markt der Möglichkeiten im Kongress- und Tagungswesen bestimmen werden kann in der Fachpublikation „Neue Konzepte für einprägsame Events / Partizipation statt Langeweile – vom Teilnehmer zum Akteur“, erschienen im Springer Verlag, nachgelesen werden.
Feldmann & Hellmann beteiligten sich an der Veröffentlichung mit dem Autorenbeitrag zu „Barcamps“.